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Magazin LEBENSART: Kochabos im Vergleich. Unsere waren mit dabei!

Lebensart Das Magazin für nachhaltige LebenskulturDas LEBENSART MAGAZIN FÜR NACHHALTIGE LEBENSKULTUR hat drei Anbieter von Kochabos nach der Herkunft ihrer Produkte und ihren Grundsätzen gefragt. Die Gaumenfest-Kochboxen waren mit dabei … und selten hat uns das Abtippen eines Artikels – mit Text von Journalistin Juliane Fischer – sooooo viel Freude bereitet 🙂

Gemütlich am Markt einkaufen, in die Ab-Hof-Läden fahren, ein paar Worte mit der Bäuerin reden und dann ein Rezept ausprobieren, mit der Gemüsesorte, die man noch nicht kennt. Was übrig bleibt, friert man einfach ein. Das klingt recht schön, geht sich aber im Alltag nicht immer aus. Oft ist die Situation dann eher so, dass der Magen knurrt und der Kopf raucht, wenn man am Weg nach Hause überlegt: Was muss ich jetzt noch besorgen? Was ist noch im Kühlschrank? An der Supermarkt-Kasse hofft man auf die Eingebung einer schnellen Rezeptidee …

Was koche ich jetzt? – Das ist die Schlüsselfrage für die Geschäftsidee der Kochabos. Anbieter dieser Boxen liefern Lebensmittel, mengenmäßig abgestimmt auf die Personenanzahl im Haushalt, zusammen mit dem passenden Rezept direkt nach Hause. Als Basiszutaten braucht es nur Öl, Salz und Pfeffer. Wenn man bedenkt, wie viel in durchschnittlichen Haushalten weggeworfen wird, wirkt die genau dosierte Einkaufsliste ein stückweit der Lebensmittelverschwendung entgegen.

DER ÖKOLOGISCHE FUSSABDRUCK DER NEUSEELÄNDISCHEN ZWIEBEL
Andererseits überlässt man dem Unternehmen wichtige Entscheidungen der Konsumentenrolle: Woher stammt dieser Babyspinat? Wächst der eigentlich im Jänner und zu welchen Bedingungen? Wie weit ist er gereist? Aus ökologischer Sicht sind die Verpackungen zu bedenken und der Logistikaufwand ist hinsichtlich des CO2-Fußabdrucks mitunter eine Katastrophe.

“Bei jedem Lebensmittel weiß der Kunde, woher es stammt. Es ist die Transparenz, die uns vom Supermarkt abhebt”, erzählt hingegen Claudia Hölbling. Sie hat gemeinsam mit Patrick Pirker “Gaumenfest” gegründet. Die beiden wollen einerseits Menschen, die großen Wert darauf legen, dass auch das “Dahinter” stimmt, die Möglichkeit geben, diese Produkte unkompliziert zu beziehen. Andererseits möchten sie Landwirte, die sich einer tierartgerechten und nachhaltigen Arbeitsweise verschrieben haben, dabei unterstützen. “Die Bauern sollen für ihre Arbeit einen fairen Preis bekommen – einen Preis, den sie selbst bestimmen können.” Aktuell im Speiseplan hat “Gaumenfest” zum Beispiel Rosenkohl-Spieße mit Kartoffeln, Speck und Thymian. Von wo geliefert wird, ist penibel aufgelistet: das Gemüse kommt in Bio-Qualität vom Vöstlhof und vom Wurzerhof, Speck vom Strohschwein vom Adamhof. Rezepte stammen oft von Foodbloggern. Eva von www.meiliabstespeis.at steuert Steirische Krautnudel bei. So lernt man nebenbei eine Sauerrahmteig für ein winterliches, günstiges Rezept kennen.

Für Claudia Hölbling und Patrick Pirker sind die Kochboxen als Verkaufsförderung für die Landwirte gedacht. “Wir möchten den Menschen heimische Produkte mit ethisch korrektem Hintergrund nahebringen. Sie sollen kosten, wie gut diese schmecken.”

1 GAUMENFEST: BIO UND REGIONAL, MIT BODENHAFTUNG UND BAUERNBEZUG

Hinter Gaumenfest stecken eine Kommunikationsberaterin und ein IT-Experte, die ihren Abo-Service in Österreich anbieten. Sie legen einen Fokus auf Fleisch, nicht zuletzt, weil sie besonders diesbezüglich bewusste Genießer seien. “Wir möchten wissen, woher unser Essen kommt, wie es gewachsen ist und wer dahinter steht. Wichtig ist uns der Schlachtprozess”, sagen sie. Die meisten Landwirte, die für ihr Abo liefern, verfügen über einen eigenen Schlacht- und Verarbeitungsraum.

BIO?
Wann immer möglich, unser Anteil liegt im Schnitt bei 90 Prozent.

LIEFERANTEN?
Achtsam arbeitende bäuerliche Direktvermarkter und eine Bio-Gärtnerei. Frischfleisch beziehen wir unter anderem auch von einer kleinen Metzgerei aus dem Lesachtal und einer bäuerlichen Gemeinschaft aus den Nockbergen, die über eigene Schlacht- und Verarbeitungsräume verfügt.

REGIONALITÄT?
Wir bemühen uns, ausschließlich Gerichte anzubieten, deren Rohstoffe zu 100% aus Österreich kommen. Brauchen wir zum Beispiel ausnahmsweise eine Zitrone, kaufen wir diese über die Bio-Gärtnerei zu. Aktuell kommen alle Rohstoffe aus Kärnten.

LIEBLINGSREZEPT?
Bei Fleisch ist es gekochtes Rindfleisch. Da habe ich mehrere Speisen: eine gute Suppe, mit Röstkartoffel und Spinat oder Semmelkren schmeckt es großartig und wenn dann noch was über bleibt, gibt es Rindfleischsalat.

SAISONAL?
Es kommt auf das Wetter an. Wenn es schon frischen Spinat gibt, werden wir diesen in den Mittelpunkt stellen. Sonst gibt es im März meist noch Lagergemüse wie Kartoffel, Karotten, Kraut oder rote Rüben. Wenn schon die ersten Ziegenmilchprodukte erhältlich sind, werden wir auch Bionudeln vom Bauern mit Ziegenkäse und Schnittlauch im Programm haben. Wir kochen mit dem, was vor der Haustüre wächst.