Ochsenschlepp ist ein wenig irreführender Name. Denn in der Praxis macht es keinen Unterschied, ob das knorpelige und sehnendurchwachsene Teilstück von männlichen oder weiblichen Rindern stammt. Wichtig für uns ist, dass der in der heutigen Zeit völlig unterschätzte Ochsenschlepp wahre Genüsse offenbaren kann.
Slow food für Kenner & Genießer
Gleich vorweg: Es dauert mehrere Stunden bis Ochsenschlepp gar und zart ist. Während es so vor sich hin köchelt und schmort verwandelt sich das Bindegewebe in Gelatine. Und die hat es in sich. Sehr beliebt ist Ochsenschwanz für Suppen und Saucen. Das vorhandene Kollagen bindet die Suppe oder die Soße und gibt diesen einen kräftigen Geschmack.
Nach dem Garen und im warmen Zustand lösen sich die Fleischstücke vom Knochen und vom Knorpel. Das Fleisch kann z.B. als Suppeneinlage verwendet oder als Ragout zubereitet werden.
Ochsenschlepp in aller Herren Länder und ihre Rezepte
Wir beginnen unsere Weltreise in unserer Heimat. Hierzulande ist die Ochsenschwanzsuppe äußerst beliebt. Hier findet ihr ein feines Rezept, das Kraft gibt …
England: Oxtail Stew – Oxtail Stew stammt aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise der 20er und 30er Jahre. Und ist geblieben. Serviert wird es traditionell mit Kartoffelpüree. Bei Wagners Kulinarium findet ihr ein Schritt für Schritt Rezept. Hier ist der Link zum Rezept …
Italien: Weiter geht´s zur römischen Küche. Hier wird Ochsenschlepp – no na – gerne mit Pasta serviert. “Coda alla vaccinara” nennen die Italiener das Ragout, das mit viel Wurzelwerk, Wein und Tomatenmark zubereitet wird. Bei Chefkoch.at findet ihr das Rezept.
Spanien: Es wäre wohl ein Wunder, wenn die Spanier nicht die Schlepps ihrer Kampfstieren schmoren würden. Aber zugegeben, das machen sie gut! Sie nennen das Gericht “Rabo de toro” (Ochsenschwanz). Ein originales Spanisches Rezept findet ihr unter diesem Link …
Philippinen: Willkommen auf den Philippinen, wo der Ochsenschlepp ganz hoch im Kurs steht, sogar in Form eines Nationalgerichtes. Kare-Kare ist der klingende Name der Köstlichkeit, die nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch kommt. Kare-Kare ist ein Wok-Gericht mit viel Gemüse, zu dem Reis serviert wird. Hier ist der Link zum Rezept (für 8-10 Personen) …
Korea: Auf geht´s nach Korea, wo wir Bekanntschaft mit “Kkori Gomtang“ machen. Die Zubereitung ist einfach, das Ergebnis grandios (und gesund, wie Autor Daniel Oh schreibt). Das Rezept ist auf Englisch. Mit einem Klick auf die rechte Maustaste und dann “ins Deutsche übersetzen” funktioniert es auch. Schaut mal rein …
Brasilien: Hier wird der Ochsenschwanz gerne als Ragout serviert. Auch hier findet viel Gemüse Platz im Topf. Und damit es nicht langweilig wird, auch gleich ein Viertel Cachaça … na dann lasst uns kochen und tanzen. Hier geht´s zum Rezept, das wieder in Google übersetzt werden kann…
Karibik: Zum Schluss gibt´s noch einen Abstecher in die Karibik. Hier wird zu Weihnachten sehr gerne “Papperpot” serviert, dessen Basis Ochsenschlepp ist. Es sollte einen Tag vorher zubereitet werden und mit Reis auf den Tisch kommen. Wer ein wenig karibische Weihnachtsluft schnuppern möchte, dem sei dieser Link an´s Herz gelegt …